Nach fatalem Fehler: Bundesliga-Schiri benötigte Polizeischutz

Nach fatalem Fehler: Bundesliga-Schiri benötigte Polizeischutz

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MorddrohungenNach fatalem Fehler: Bundesliga-Schiri benötigte Polizeischutz

Weil er Borussia Dortmund einen Foulpenalty verwehrte, erhielt der Bundesliga-Schiri Sascha Stegemann Morddrohungen. Darum stand er über vier Wochen unter Polizeischutz.

Darum gehts

  • Sascha Stegemann unterlief im April 2023 ein folgenschwerer Fehler im Spiel zwischen Borussia Dortmund und dem VfL Bochum.

  • Weil er den Dortmundern einen Foulpenalty nicht gab, erhielt er Morddrohungen.

  • Darum benötigte er vier Wochen Polizeischutz.

Im Spiel zwischen Gregor Kobels BVB und dem VfL Bochum beging Schiri Sascha Stegemann einen folgenschweren Fehler. Er verwehrte den Dortmundern einen klaren Foulpenalty, wodurch die Borussen zwei Punkte auf Konkurrent Bayern einbüssten. Am letzten Spieltag verspielte der BVB die Meisterschaft noch komplett und die Münchner fuhren den elften Titel in Serie ein.

Nach dem Fehlentscheid erhielt der 39-Jährige dann Morddrohungen. Bereits am Tag nach dem Dortmund-Spiel machte er dies publik. Wie er nun an einem Vortrag öffentlich machte, gingen die Drohungen so weit, dass er Schutz durch die Polizei benötigte.

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«Oh mein Gott, sie zerreissen dich»

In der Garderobe nach dem Spiel habe er von seiner Frau eine Nachricht erhalten. Sie habe ihm geschrieben: «Oh mein Gott, sie zerreissen dich.» Stegemann war sich auf dem Platz seiner Entscheidung sicher gewesen, der VAR hatte ihn nicht zur Überprüfung aufgefordert. Erst nach dem Schlusspfiff kamen dem Deutschen erste Zweifel.

Ihm sei bewusst geworden, dass er mit einer einzigen Entscheidung womöglich die deutsche Meisterschaft beeinflusst habe. An die ersten 30 Kilometer der Rückfahrt erinnere er sich überhaupt nicht mehr, schilderte der Unparteiische aus dem Rheinland. Den Ausflug am folgenden Tag, den er seinem Sohn versprochen hatte, habe er abgesagt, um Interviews zu geben und Verantwortung für seinen Fehler zu übernehmen.

Plötzlich Polizisten an der Haustür

Am Abend des Tages nach dem fatalen Fehler habe es dann an seiner Haustür geklingelt. Vor der Tür standen zwei Polizisten, sie berichteten der Familie von konkreten Morddrohungen gegen Stegemann. Für einen Fernsehauftritt reiste er am Tag darauf nach München, begleitet wurde er dabei von Polizisten. Ab da stand er während vier Wochen unter Polizeischutz.

Auch Gedanken ans Aufhören kamen dem Fifa-Schiri. Doch seine Frau habe ihn darin bestärkt, Schiedsrichter zu bleiben. Vielleicht sei ihm nach der Leitung des DFB-Pokalfinales zwischen Freiburg und Leipzig 2022 ein Stück weit die Leidenschaft verloren gegangen, räumte er ein. «Vielleicht fühlte ich mich unverwundbar. Aber du musst demütig sein. Die meisten Fehler machst du im Erfolgsfall.»

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